Aktionsgruppe zur Bearbeitung des Themenkomplexes Ernährungssouveränität und Gender
Dem Überfluss entwachsen: Alternativen für Kommunen unter dem Schutzschirm
Die Südländer schulden den Industrieländern Geld. Im Gegenzug sind die ökologischen und sozialen Schulden der Industrieländer durch jahrhundertlange Ressourcenausbeutung kaum in Zahlen zu fassen, die führende Politik im Westen spricht auch nicht davon, geschweige denn die Wirtschaft. Aber selbst innerhalb des Wirtschaftsmotors Europa, stehen Städte vor einer Schuldenkrise, die starke Zusammenhänge mit dem Wirtschaftswachstumsparadigma, dem demographischen Wandel und der globalen Finanzkrise haben. Unter anderem ist die Universitätsstadt Witzenhausen betroffen und leidet unter dem hessischen kommunalen Schutzschirm. Öffentliche Ausgaben und Unterstützung lokaler Projekte sind fast zum Stillstand gekommen.
Alternativansätze für den Westen haben sich in den letzten Jahren im Rahmen von intellektuellen und sozialen Bewegungen wie Postwachstum, Degrowth und Transition Town entwickelt. Konkrete Vorschläge für die kommunalpolitische Ebene sind z.B. vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und dem BUND zusammen in das Konzept der "Suffizienzpolitik" gefasst worden. Parallel erscheinen neue Kosmologien im globalen Süden die andere Arten und Formen von Entwicklung und Verständnis über den Sinn des Lebens fordern: der Ubuntu in Afrika, Radical Ecological Democracy in Indien oder Sumak Kawsay/Buen Vivir in Lateinamerika.
Gegenüber der enormen Schuldenlast unter der ganze Völker, auch immer mehr Menschen im Westen, zu leiden haben, bietet der Wachstumswahn nur zwei Lösungsansätze an: Austeritätspolitik auf Kosten der Ärmsten oder schwere öffentliche Investitionen, die zwar die Wirtschaft wieder ankurbeln, jedoch keine Antwort bieten auf Ressourcenknappheit und das Ende des Erdölzeitalters. Als Folge bildet sich ein noch stärkerer Druck auf die Wirtschaft und Resourcen von Sudländern. Projekte die klar auf den neuen Kosmologien aufbauen, werden systemastich von den eigenen Regierungen geschwächt . Diese sind nämlich vom globalen Finanzsystem verpflichtet, die Schulden und die dabei entstandenen Zinsen zurückzuzahlen, Haushaltsgleichgewicht und Wirtschaftswachstum anzustreben. Beispiel dafür ist das Scheitern des Yasuní-ITT Projekts in Ecuador.
Durch unser Projekt versuchen wir Brücken zwischen dem ecuadorianischen Konzept des Buen Vivir und dem deutschen Konzept der Suffizienzpolitik - das auch ein "gutes Leben" fordert - zu bauen. Eine Kombination von Veranstaltungen, Workshops und Orten, soll es ermöglichen viele Zielgruppen zu erreichen.
In today's society there is a strong tie between labor (employment) and growth. Constant growth is needed to outbalance the increase of economic productivity and to keep the „redundant“ laborforce occupied. In public discourse workplace is one of the strongest agruments to keep dirty economies, such as the coal industry, running. But why keep this wheel of destruction turning?
In a society which is not dedicated to growth also the concept of work has to be reassessed. Althought full employment cannot be the goal anymore there will be tasks in society that have to be taken care of, such as food production, care work, construction work, logistics etc. In a degrowth society this will have to be organized differently. It will have to be discussed which work is needed in society, what should be produced and how, if specialists are wanted or all-rounders or both, what is seen as important and meaningful work and how this is valued...
In this course we want to have a critival look at contemporary working conditions (precarity, gender roles, migration) and learn about social struggles aginst them. We aim to understand and question the connection between employment and growth. For that we want to deconstruct the common concept of labor and review alternative concepts and ideas of how work could be organized.
Finally, we want to develop our own and a collective vision of what and how we want to work in the future.
The course will end at the 1st of May - laborday – on which we will take part at the Mayday Vienna, a pan-European grassroot demonstration that broaches the issue of precarity, right to the city and a good life for all (http://mayday-wien.org).
April 26th – May 1st 2015, Vienna, Austria - see program on the event page.
Language: English · Organised by: ATTAC Austria